Vorbereitung & Anfahrt:
Am 09.06.2018 war es endlich soweit. Nach 6 monatiger Vorbereitung, inkl. Boots- und Materialkaufs, sowie diversen Treffen mit den erfahrenen Loirefahrern, trafen
wir uns Abends zum gemeinsamen Packen des Loirebusses. Da wir auf der Tour nur zu fünft waren, hatten wir uns einen Ford Transit bei einer lokalen Mietwagenfirma angemietet.
Wir hatten uns entschieden über Nacht nach Frankreich zu fahren, um den ersten Tag direkt voll für die Fahrt auf der Loire nutzen zu können. So trafen wir uns Abends zum gemeinsamen Packen und grillen, um gegen 22 Uhr die Fahrt nach Frankreich anzutreten. Gut gelaunt und voller Motivation ging die Reise los. Als Verpflegung hatten wir ein kleines Fässchen Bier für die Nichtfahrer eingeplant, welches im Zuge der motivierten Fahrweise von Bratzo leider in der ersten Kurve umkippte und uns einen Biersee im Bus bescherte (hier müssen wir definitiv nachbessern). Nach einem kurzen Halt hinter der Luxemburgischen Grenze zum Tanken und Vorräte auffüllen, ging es geradewegs durch die Nacht nach Frankreich. Um die Zeit im Bus zu vertreiben und die Stimmung hochzuhalten, hatte jeder Loire-Bruder einen Stick mit seiner Lieblingsmusik vorbereitet, welche nacheinander abgespielt wurden. Nach mehreren Fahrerwechseln und Stopps zum Beine vertreten, kamen wir schließlich um 07 Uhr Morgens an unserem Startpunkt südlich von Nevers an.
Tag1, 10.06.18 : Entspanntes Ankommen.
Am Startpunkt angekommen, entschieden wir uns zunächst den Bus zu entladen, um letzte Besorgungen in Nevers (v.a. frische Baguettes, Crossaints und Kleinigkeiten) schnell hinter uns zu bringen. Bratzo und Max wurden losgeschickt, um einzukaufen, während der Rest ein provisorisches Camp am Rande der Loire errichtete. Nach Aufbau der Küche und Eintreffen der sehr leckeren Crossaints und Baguettes zauberte unser Chefkoch uns ein leckeres Frühstück mit frischem Rührei. Frisch gestärkt ging es nun darum die Boote für den ersten Flusstag vorzubereiten. Nach Aufteilung aller Utensilien, sowie Vorräten und Lebensmitteln, stellten wir fest, dass unsere Boote ziemlich gut im Wasser lagen und zudem bis auf wenige Ausnahmen auch Rollentauglich wären. Rollentauglich bedeutet, dass sich bei einem Dreher nicht die komplette Ladung in den Fluss verabschiedet, sondern durch Expander und Netze gesichert im Boot verbleibt. Bis auf das Carbon-Boot von Matthias unserem Sportler stellten wir fest, dass dies bei allen Booten der Fall war. Leider erwischte uns während des Packens eine Schauer, sodass wir uns zunächst improvisierte Regenjacken basteln mussten. Da der Regen jedoch schnell wieder nachließ konnten wir relativ zügig und hoch motiviert in unseren ersten Flusstag starten. Nach einigen Flusskilometern sichteten wir trotz ziemlichem Hochwasser eine schöne Sandbank, auf der wir kurzerhand entschieden unser Nachtlager aufzuschlagen. Nach einem gemeinsamen Grillen, ließen wir den Abend am Lagerfeuer mit einem leckeren Rotwein und einem Grappa ausklingen.
Tag2, 11.06.18: Ungeplantes Sonnenbaden
Nach einer erholsamen Nacht im Zelt, begrüßte uns am nächsten Morgen die Sonne. Wir frühstückten direkt am Rande der Loire und ließen die Sonne die letzten Wehwechen des Vorabends vergessen machen. Aufgrund des sehr guten Wetters, der bequemen Stühle und der traumhaften Sandbank entschieden wir uns schon früh am Tag nicht zu paddeln, sondern den Tag gemeinsam auf der Sandbank zu genießen. Nach diversen Badegängen in der angenehm temperierten Loire und dem ein oder anderen Kaltgetränk reichte uns Chefkoch Henni zum Mittag einen selbstgemachten Loire-Burger. Der Nachmittag wurde von den Brüdern zum Sonnen und schlafen genutzt. Matthias erledigte zudem sein tägliches Sportprogramm und paddelte einige Zeit gegen den Strom, während ihm die anderen vom Ufer aus zusahen. Gegen Abend verwöhnte uns unser Chefkoch mit leckeren Bratkartoffeln, sowie Currywurst und einem großen Salat für den Vitaminhaushalt der einzelnen Loirebrüder.
Tag3, 12.06.18: Das verlorene Dach & Der beste Burger der Welt
Der Tag Faulenzen auf der Sandbank entfachte in allen fünf Brüdern am dritten Tag der Tour einen neuen Motivationsschub. Schon früh wurde gefrühstückt und gepackt, um möglichst schnell wieder auf's Wasser zu kommen. Bei bewölktem Himmel und sehr viel Wind ging es los. Schon nach kurzer Zeit wurden die Boote auseinander getrieben, da Matthias und Max deutliche Probleme mit dem Wind und ihren Booten hatten. Thomas und Henni fuhren relativ schnell voraus und der Rest der Gruppe verlor den Anschluss. Matthias Dach fiel dem Wind zum Opfer und Matthias hatte ordentlich zu kämpfen, um ans Ufer zu kommen. Glücklicherweise konnte Bratzo rechtzeitig stoppen, um Matthias zu helfen. Diese Erfahrung hat uns gelehrt, dass wir als Gruppe auf der Loire zusammen bleiben müssen, um uns gegenseitig zu helfen. Nach einigen windigen Stunden ging am Nachmittag die Sonne auf uns wir sichteten das kleine französische Städtchen La Charite sur Loire. Da unsere Getränkevorräte sich dem Ende neigten und Henni und Thomas sich eine Besonderheit zum Abendessen überlegt hatten, musste notgedrungen eingekauft werden. Henni, Thomas und Matthias erkundeten die Altstadt auf der Suche nach einem Supermarkt, während Max und Bratzo die Frischwasserreserven in Form von Wasserbehältern in einem lokal am Ufer der Loire auffüllten. Aufgrund der Nichtkenntnis der lokalen Bier- und Weinkultur mussten wir uns im Supermarkt der Beratung der Einheimischen hingeben. Bei Wein haben wir gelernt, dass oftmals der Wein, der im Regal am meisten vergriffen ist, der beste ist. Bei Bier musste wir aufgrund der Unkenntnis der Einheimischen einen anderen Weg wählen. Somit wurde Matthias mit 3 Dosen unterschiedlicher Biersorten aus dem Supermarkt geschickt, um eine Verkostung vorzunehmen. Das beste Bier wurde anschließend gekauft und mit den restlichen Einkäufen auf einem Karren zu den Booten gebracht (die Bilder findet ihr weiter unten). Nach einer anschließend aufregenden Durchfahrt der Brücke bei La Charite sur Loire fanden wir etwas südlich von La Charite eine schöne Sandbank zum nächtigen. Als krönender Abschluss gab es im Schein der Fackeln und mit dem Panorama von La Charite auf der anderen Uferseite leckere selbstgemachte Burger, die aufgrund des langen Tages kurzerhand zu den besten Burgern der Welt gewählt wurden.
Tag4, 13.06.18: Die Suche nach der Kneipe
Im Morgengrauen erwachten wir südlich von La Charite im Nebel. Nach einer geruhsamen Nacht dürstete es unserem Bruder Max bereits vor dem Früstück nach einem Kaltgetränk, welches er genüsslich zu sich nahm (ebenfalls fotografisch dokumentiert). Nach einem weiteren grandiosen Frühstücks unseres Chefkochs fuhren wir frisch gestärkt wieder los. Als Krönung des Tages hatte uns unser Navigator Max eine Kneipe direkt am Flusslauf versprochen, wo wir unser Mittagsessen geplant hatten. Nach Durchfahrung mehrerer Seitenarme der Loire legten wir an, um zu Fuß den Restweg zur lokalen Gaststätte zurück zu legen. Nach 30 Minuten vergeblicher Suche in der Mittagshitze einigten wir uns darauf die Suche abzubrechen und bei den Booten am Strand eine Kleinigkeit zu essen. Ein wenig enttäuscht aber dennoch gesättigt, setzten wir unsere Fahrt über mehrere Seitenarme der Loire fort. Gegen Nachmittag sichteten wir eine vielversprechende ruhig gelegene Sandbank und schlugen unser Lager auf. Zum Abendessen gab es leckeren Gulasch mit Nudeln. Die Schüssel wurden von den Brüdern regelrecht geplündert und es blieb nichts übrig. Im Anschluss verwöhnte unser Bruder Bratzo uns mit einem leckeren Rumtopf (so lecker, war er in der Retroperspektive auch nicht :) ). Bei einer leckeren Käseplatte, Rotwein und Zigarren ließen wir den Abend ausklingen.
Tag5, 13.06.20: Gemütlicher Tag auf dem Wasser
An Tag fünf unserer Tour entschieden wir früh loszufahren, da für Nachmittags eher bescheidenes Wetter angesagt wurde. Nach einem sonnigen Vormittag zog es sich gegen Mittag tatsächlich zu, blieb jedoch trocken. Daher entschieden wir uns so lange wie möglich auf dem Wasser zu bleiben und Flusskilometer zu machen. Nach einem vortrefflichen Mittagssnack auf dem Wasser legten wir am Nachmittag für eine kleine Ruderpause an und leerten entspannt das ein oder andere Döschen. Nach Begutachtung der Wetterkarte für die nächsten Tage durch unseren Navigator, entschieden wir uns einen nahe gelegenen Campingplatz anzusteuern. Für die nächste 2 Nächte wurden Unwetter mit Gewittern vorausgesagt. Nach kurzer Recherche wurde somit kurzerhand der Campingplatz angesteuert und eine Pazelle für die nächsten 2 Nächte vorbereitet. Die Leute staunten nicht schlecht, als Sie unsere Boote mit dem ganzen Gepäck sahen.
Tag6, 14.06.20: Das vermeintliche Unwetter
Nach einem ordentlichen Frühstück mit frischen Brötchen und einer warmen Dusche, entschieden wir, den Tag dafür zu nutzen unseren Bus aus Nevers zu holen, um bereits nicht mehr benötigtes Material zu verstauen. Nach kurzer Suche auf dem Campingplatz fanden wir ein nettes holländisches Pärchen, welches uns gerne nach Nevers fuhr. Im Anschluss starteten wir für die letzten beiden Tage einen letzten Versorgungskauf und ließen die Seele auf dem Campingplatz baumeln. Zum Abend gab es einen leckeren frisch zubereiteten Mexiko-Topf mit Reis. Dieser fand großen Anklang und wurde ratzeputz leergefegt. Ein Unwetter oder auch nur leichte Ausläufer eines Gewitters waren bis hierhin übrigens nicht in Sicht.
Tag7, 15.06.20: WM-Vorrunde und Loirefinale
An Tag zwei auf dem Campingplatz und gleichzeitig unserem letzten offiziellen Tag vor der Rückfahrt stand ein wichtiger Programmpunkt für Matthias an. Das WM-Vorrundenspiel Deutschland gegen Mexiko. Dieses sollte um 17 Uhr angepfiffen werden. Somit verbrachten wir den Vormittag damit heraus zu finden, welche Kneipe des Ortes Fußball zeigen würde. Zudem brachten wir uns in Stimmung. Als Einstimmung aufs Spiel bestellten wir Pizza und tranken das ein oder andere Döschen Bier. Gut gelaunt ging es ins Le Ship, wo uns unser Gastgeber mit offenen Armen empfing. Das Spiel ließ leider sehr zu wünschen übrig, was sich vor allem in der Stimmung von Matthias abzeichnete. Die restlichen Brüder verbrachten trotz schlechten Endergebnisses einen lustigen Nachmittag/Abend. Zu später Stunde ging es für alle zurück zu den Zelten, wo uns zur Abwechslung einmal Bratzo mit seinen Kockkünsten verzauberte. Es gabe Käsesahnenudeln mit Parmesan. Wobei sich unser Genießer darüber beschwerte, dass es nur Tütenparmesan gab und keinen frischen. Ihr seht unser Genießer hat die höchsten Ansprüche an unsere Küche. ;) Ein gelungener Abschluss für den letzten Tag.
Tag8, 16.06.20: Rückfahrt
Gefühlt nach viel zu kurzer Zeit brach der Abreisetag für uns fünf in Frankreich an. Nach einem letztem Frühstück packten wir unsere Sachen und kehrten mit unserem Van wohlbehalten nach Hause zurück. Bereits beim Auspacken packte alle von uns die Lust auf die nächste Tour, die leider erst in 2020 stattfinden wird.
Startpunkt: F-Nevers, Genaue Startkoordinaten: 46°57'44.7"N 3°07'26.6"E
Endpunkt: F-Saint-Satur, 18300, Frankreich
Datum: 10.06.2018 - 18.06.2018
Gefahrene Kilometer: 54,5 km
Teilnehmer: Bratzo, Henni, Matthias, Max, Thomas